Aufgewachsen ist er in Perg und Arbing, am BRG Steyr hat er maturiert, heute lebt Franz Kabelka in Feldkirch. Ein Arbeitsschwerpunkt des Schriftstellers und Musikers ist schon seit vielen Jahren der Kriminalroman, auch sein jüngstes Buch „Kubanische Krokodile“ ist ein Polit-Krimi – aber nicht nur. Die in privaten Dingen glücklose Hauptfigur Frieda Prohaska arbeitet als freie Journalistin für ein österreichisches Wochenmagazin. Im Auftrag des Chefredakteurs reist sie im Jahr 2016 nach Kuba, um Material für eine Reportage zur mentalen Lage des kubanischen Volks zu sammeln. Fidel Castro ist soeben gestorben. Unter seinem Bruder Raúl scheint sich leichtes politisches Tauwetter anzukündigen. Wie sich die amerikanisch-kubanischen Beziehungen weiterentwickeln werden, ist allerdings fraglich, denn Donald Trump ist soeben zum US-Präsidenten gewählt worden. Bis die kriminalistische Handlung einsetzt, braucht man ein wenig Geduld, denn Franz Kabelka will nicht nur eine spannende Verbrechensgeschichte erzählen, sondern auch ein aussagekräftiges Bild der komplexen kubanischen Verhältnisse mitliefern: Lebenslust trotz Armut, halblegale Überlebensstrategien in der Mangelwirtschaft, Schlupflöcher einer kleinen Freiheit in einer verschlampten Diktatur; einerseits staatlich verordneter Atheismus, andererseits religiöses Brauchtum (teils katholisch, teils magisch-heidnisch). Dass der Roman gelegentlich in den Duktus eines Reise- und Kulturführers kippt, ist schwer zu vermeiden, zumal sich Kabelka in Kuba gut auskennen dürfte. Im zweiten Romanteil nimmt die kriminalistische Handlung Fahrt auf. Ioannis Vazelis, ein Journalist des TIME Magazin, den Frieda auf Kuba kennenlernt, wird zum Opfer einer Entführung. Wie nicht anders zu erwarten, verknüpft sich die Aufklärung des Verbrechens mit politischen Interessen und Einflüssen. Man verrät nicht zu viel, wenn man andeutet, dass Franz Kabelka ein Menschenfreund ist, der seinen Hauptfiguren ein schreckliches Ende erspart. 4 Sterne Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten, 17. 6. 2023
Franz Kabelka, Kubanische Krokodile
Für das große Tourismus-Spiel werden überall auf der Welt Revolutionen eingefroren wie Dornröschen und später in kleinen Dosen von flanierenden Touristen wachgeküsst. Politik und Konsum leben von Bildern im Netz, die uns Tag und Nacht Ausschau halten lassen, ob wir uns mit passenden Selfies mit irgendwelchen Ikonen dazugesellen könnten. Für Franz Kabelka sind die Genres Krimi oder Thriller nur nebensächliche Gerüste, um eine Story im Buchhandel unterzubringen. Sein Hauptanliegen ist unterhaltsames Durchstreifen von Kulturen und Lebensmodellen, die wir nur mit Hilfe von Klischeebildern zu kennen glauben. Der Thriller „Kubanische Krokodile“ handelt von einer vorgeblich journalistisch motivierten Kuba-Reise. Die Wiener Journalistin Frieda arbeitet für das Magazin „opinion“ und soll zum Tod von Fidel Castro eine Reportage über das in Revolution erstarrte Land machen. [...] Franz Kabelka hat hinter die standardisierte Erzählware nämlich persönlichen Stil, politisches Bewusstsein und kluge Neugierde installiert, als wolle er sagen, dass wir als Individuum ständig in Gefahr sind, vom großen Klischee gefressen zu werden. Auf den Buchtitel übertragen bedeutet es: Das amerikanische Florida-Krokodil ist im Vormarsch und droht das kubanische Krokodil auszurotten. Frieda erfüllt ihren Auftrag tapfer, indem sie sich als Touristin ausgibt, statt sich als Journalistin registrieren zu lassen. Dadurch erhofft sie sich einen besseren Zugang zum Land, zu seinem Getue um den toten Revolutionär Fidel Castro und zu den Überlebensstrategien der Bevölkerung zu gewinnen. Tatsächlich kommt sie als Touristin mit einer anderen Bevölkerung in Kontakt, als dies mit dem Journalisten-Visum geschehen wäre. Aber in der Endabrechnung sind es dann doch wieder die gleichen Leute, die offiziell und informell unterwegs sind. [...] Die Hälfte des Personals scheint im Gefängnis zu sitzen, wobei zwischen dem großen Gefängnis Kuba und dem kleinen auf der Polizeistation nur ein geographischer Unterschied besteht. Die Gefangenen auf der Polizeistation kennen sich wenigstens persönlich, während die im Land Gefangenen einfach in Millionen gezählt werden. Als interessanteste Station erweist sich tatsächlich die Krokodilfarm, auf der sich letztlich eine Tragödie abspielt. Nach Millionen von Jahren wird eine bestimmte Krokodilsorte von einer anderen übernommen. Diese feindliche Übernahme zeigt Globalisierung auf Niveau von Archosauriern. Eine für Tiroler Patrioten besonders interessante Figur liefert der Karl ab, der als „Tiroler Sextourist“ (S. 30) firmiert und gleich zu Beginn einen Einblick in das Projekt „globaler Tourismus“ gibt. Diese Karikatur eines betrunkenen Tirolers, der in der Karibik seine Hormone stillen lässt, während er zu Hause sein Chalet in Kitzbühel an Arschlöcher vermietet, die das Hahnenkammrennen sehen wollen, warnt vor zu schnellen Schlüssen im Tourismus. In diesem Glücksmetier arbeiten alle mit Scheinbildern, Fake und Flüchtigkeit der Bedürfnisse, im Idealfall laufen diese Zutaten in den Eiern eines Tirolers zusammen, der sein Land schon seit Jahrzehnten ähnlich klug vermarktet hat wie die Kubaner ihre Revolution. Die Recherche-Reise der Frieda wird zu einem Parforceritt durch zwiespältige Schnappschüsse, die sich nie in die Kategorien Fakts und Fake eintüten lassen. Kuba-Bilder sind immer schizophren wie ihre Bewohner und Besucher. Franz Kabelkas Kuba-Roman erfährt politisch vielleicht gerade eine unerwartete Aufwertung, als die Post-Plus-Kommunisten in Österreich vermehrten Zulauf erhalten. Und jeder dieser politischen Newcomer hat Kuba auf seiner Reiseagenda, sofern sich diese Reise mit dem klimatischen Fußabdruck noch vereinen lässt. Kuba ist der letzte Wallfahrtsort für aussterbende Revolutionäre, ein Sinnbild buntfarbiger Überlebenskunst und ein idealer Erzählort, um erlebnisfrigide Journalistinnen, angesoffene Tiroler und Geheimagenten jeglicher Himmelsrichtung auf der Krokodilfarm der Evolution mit sich selbst bekannt zu machen. Helmuth Schönauer, GEGENWARTSLITERATUR 3168, Lesen in Tirol, http: //lesen.tibs.at/node/7522
Was kommt nach den Castros? In seinem Krimi "Kubanische Krokodile" wirft Franz Kabelka einen listigen Blick auf das politische Tauwetter zwischen den USA und Kuba. Das kubanische Krokodil ist eine bedrohte Spezies, und das liegt an den aus den USA eingewanderten Spitzkrokodilen - "die größte Bedrohung ist, dass sie sich mit den Kubakrokodilen vermischen!" Der Witz ist gut. Schließlich betrachten die Amerikaner Kuba als Bedrohung und überziehen die Insel seit Jahrzehnten mit Sanktionen. Von Vermischen kann höchstens in umgekehrter Richtung die Rede sein; bekanntermaßen sind hunderttausende Kubaner nach Miami ausgewandert. Aber vielleicht ändert sich ja gerade etwas an den kubanisch-amerikanischen Beziehungen. Und vielleicht passt das manchem Trump-Anhänger gar nicht. Die Journalistin Frieda Prohaska - Kabelka Leser:innen schon bekannt aus "Gesundes Gift" und "Kaltviertel", reist nach Kuba, und zwar für eine Reportage anlässlich der Beerdigung von Fidel Castro. Damit erweist ihr der Chefredakteur des Magazins "opinion" eine Gefälligkeit. Er weiß, seine Kollegin ist nach dem Tod ihres elfeinhalb Monate alten Sohnes Rafael psychisch angeknackst. Die Reise soll sie ablenken - und dem österreichischen Publikum ein bisschen Weltpolitik erklären. [...]
Wenn Franz Kabelka einen Krimi schreibt, dann begibt er sich erst einmal vor Ort. Davon zeugt unter anderem ein spezielles Feature in diesem Krimi: Über einen QR-Code gelangt man zu Fotos - fast ausschließlich Portraits - die er auf Kuba gemacht hat. Außerdem gibt es noch einen weiteren Code, mit dem sich Leser:innen eine E-Book-Version herunterladen können. Und was die Recherchen des Autors angeht: Die erstrecken sich nicht nur auf karibische Politik, bunte Oldtimer, Zigarren, Rum und Son. Es geht zum Beispiel auch um das kurzfristige Engagement der Familie Bacardi gegen den Diktator Batista und für Fidel. Es geht um den Jahrzehnte zurückliegenden Flugzeugabsturz von Castros Kampfgefährten Camilo Cienfuegos oder das legendäre Rolling Stones-Konzert "Havanna Moon" oder um die Boxer Teófilo Stevenson und Odlanier Solís. Schließlich ist eine der Romanfiguren, der in die Kriminalität stolpernde Osvaldo Rivera Costas, ebenfalls Boxer. Besser gesagt ein ehemaliger Boxer. Die Verletzung, die ihn ausgeknockt hat, verdankt er dem vergeblichen Versuch, seine Eltern zu retten. Ihnen hat er eine Bruchbude im "Roten Bunker" verschafft, deren Dach beim ersten Erdbeben einstürzte und die Eltern erschlug. Seit er nicht mehr boxt, hält sich Osvaldo finanziell mit einem Taxi über Wasser, einem auch für kubanische Oldtimer außergewöhnlichen, 75 Jahre alten Willys Americar. Mit dem kutschiert er Frieda Prohaska und ihre Reisebekanntschaft, den amerikanischen Journalisten Ioannis Vazelios, nach Santiago de Cuba. "Als der Motor anspringt, wirft Frieda einen letzten Blick auf die Motorhaube des Wagens. Irgendwie erinnert deren geschwungene, vorne sich verjüngende Form an die Schnauze eines Hais, mit kiemenförmigen Lüftungsschlitzen und starren Scheinwerferaugen." Krokodile und Haie - das klingt nicht nach einer gemütlichen Urlaubsreportage. [...]
Da git es auch noch ein ungewöhnliches Duo: John Martin, offiziell Verbindungsoffizier an der amerikanischen Botschaft, inoffiziell erfahrener CIA-Agent, und Colonel Victor Morales, Oberst im kubanischen Geheimdienst. "Wäre es nicht eine besondere Ironie der Geschichte, sollte der Amerikaner Vazelios ausgerechnet in einem Americar verschleppt worden sein? Und das 75 Jahre nach dem Bau des Wagens und ein halbes Jahr nach dem Beginn von Obamas Öffnungspolitik gegenüber Kuba ..." Die beiden Agenten mit Sinn für Ironie verstehen sich prächtig. Und dann wird auch noch Frieda mit an Bord geholt. Ob es funktioniert hat mit der Ablenkung vom Schmerz um ihr totes Kind? Das wird sie in der Redaktion von "opinion" wohl nicht verraten. Und wie ihre Reportage gelingt? Gespoilert wird nicht. Ingrid Bertel, KULTUR, Februar 2023
Kritiken zu DAS BÖSE WAR MEINE KUNDSCHAFT. Ein Chefinspektor wird einvernommen
Krimiautor Franz Kabelka im Gespräch mit Chefinspektor Hans Poiger - „Das Böse war meine Kundschaft“
Sechs Krimis hat Franz Kabelka zwischen 2004 und 2014 geschrieben, und dass es dabei auch im kriminalistischen Detail korrekt zugeht, liegt an Chefinspektor a. D. Hans Poiger. Ob „Tatort“ oder „Hubert und Staller“, ob „SOKO irgendwo“ oder „Hawaii Five-O“ – Hans Poiger schaut nicht hin. Krimis findet er ziemlich uninteressant, aufgeblasen mit dramaturgischen Effekten, bestenfalls skurril, leider zu oft überfrachtet mit Satire und jedenfalls weit entfernt von der Wirklichkeit eines Ermittlers. Gnade vor Poigers Augen findet allenfalls Inspektor Columbo: „In diesen Filmen werden die Wahrnehmungen, Überlegungen und Schlussfolgerungen des Kommissars vermittelt, ganz ohne Schießereien und überzogene Verfolgungs- und Kampfszenarien.“ Er selber habe seine Dienstwaffe ausschließlich für Warnschüsse genutzt, betont Poiger, und zwar während seiner gesamten Berufstätigkeit. Welcome to reality. Das Böse hatte für ihn nicht Unterhaltungswert, es war seine „Kundschaft“. Aber was ist das Böse? Es ließe sich nicht definieren, antwortet Poiger dem fragenden Kabelka. „Du, als ehemaliger Ethiklehrer, wirst dich wohl schon vertiefend mit dieser Frage beschäftigt haben…“ Vor philosophischen Sicherheiten scheut Hans Poiger ebenso zurück wie vor Krimis. Das Metier des Ermittlers ist die offene Frage, die größtmögliche Unvoreingenommenheit, und wie er sich die bewahrt hat über 30 Berufsjahre, davon erzählt Poiger in einem ebenso spannenden wie unaufgeregten (paradox, aber so ist es!) Dialog.
Fundort oder Tatort? Denn der Krimiautor Franz Kabelka will alles ganz genau wissen, Dienstgrade, Ausrüstungsgegenstände der Spurensicherung, Analyse der Verdachtsmomente. Spricht man während der noch laufenden Ermittlungen vom „Fundort“ oder vom „Tatort“? Wie lautet die korrekte Berufsbezeichnung der Spezialisten am gerichtsmedizinischen Institut? Wer macht sich auf den Weg, wenn eine vermisste Person geortet werden konnte? Wer die Kabelka-Krimis kennt, kann schon sein Vergnügen finden an den E-Mails, die da zwischen dem Kriminalisten und dem Romancier hin und her wandern. „Also bis Seite 203 hätte ich noch keinen konkreten Tatverdacht erheben können“, schreibt anerkennend Hans Poiger. Oder er merkt kritisch an: „Ich habe mir während des Lesens erwartet, dass Wabitsch, eine/n Beziehungstäter/in suchend, sich eingehend mit Hilde Kainz beschäftigt. Im Text ist überhaupt kein Hinweis auf eine eventuelle Täterschaft der Hilde Kainz herauszulesen. Ich habe sie aber als Geliebte des Opfers immer im Hinterkopf gehabt, weil eben enge Beziehungsperson und ein äußerst dürftiges Alibi.“ Moment, wer liest da so akribisch einen Krimi? Es ist ein Freund. Allerdings beginnt die Freundschaft zwischen Poiger und Kabelka einigermaßen spröde. 2003, er arbeitet gerade an seinem ersten Krimi, ruft Kabelka beim Landesgendarmeriekommando an. Er möchte „mit einem aktiven Ermittlungsbeamten der Abteilung Leib und Leben über diverse kriminaltechnische und strukturelle Fragen“ sprechen, damit sein Roman „Heimkehr“ auch ein Fundament habe. Hans Poiger wird ihm zugewiesen und verhält sich zunächst „reichlich reserviert“, aber „bald hat deine Persönlichkeit mein Interesse geweckt“. Die beiden treffen sich seither regelmäßig zu Gesprächen, haben sogar schon einen gemeinsamen Urlaub verbracht.
Ein Chefinspektor wird einvernommen Zeitungsartikel aus den Jahren 1971–2008 ergänzen das lange Gespräch zwischen Kabelka und Poiger, und die faszinierte Leserin taucht ein in die Sozialgeschichte Vorarlbergs. Was hat sich verändert in diesen beinahe vierzig Jahren? Auffällig sei, dass in den Siebziger-, Achtziger- und auch Neunzigerjahren mehr Tötungsdelikte begangen wurden, antwortet Poiger, „und zwar solche, die nicht unter den Begriff Beziehungsdelikte fallen, also Raubmord, Tötungen mit sexuellem Hintergrund, Auftrags- oder Bestimmungsmord, sogenannter Zeugenmord etc.“ Denn besonders in den Siebziger- und Achtzigerjahren habe es einen steilen Anstieg der Prostitution und, damit einhergehend Drogen- und Zuhälterkriminalität gegeben. Den Grund sieht Poiger in der Grenzlage Vorarlbergs. „Diese Klientel bezahlte in DM und Schweizer Franken, und die waren gegenüber dem Schilling attraktiver, weil damals für einen Sexualkontakt im Auto von den österreichischen Kunden 500 Schilling verlangt wurden, während die Deutschen 100 DM und die Schweizer 100 Franken bezahlten.“ Als der Serienmörder Jack Unterweger 1990 auch in Lustenau tötete, waren die Auswertungsmöglichkeiten, die den Kriminalisten am Tatort zur Verfügung standen, allerdings wesentlich besser als zuvor. DNA-Analyse und Handy-Auswertung – das erleichtere die Arbeit der Ermittler beträchtlich, betont Poiger; ebenso das Profiling, das in Österreich erst seit Anfang der 1990er Jahre angewendet wird. Und wie ist Poiger davor, etwa im Fall der Wilhelmine S., vorgegangen? Die Frau wurde 1975, als sie nach einem Spaziergang auf einer Holzbank ausruhte, von hinten mit einer Kordel bewusstlos gewürgt, vergewaltigt und mit einem Ast erschlagen. „Lebenserfahrung und Menschenkenntnis – das psychologische Element, wenn du so willst – waren stärker gefordert“, sagt Poiger lakonisch. Den Fall konnte er aufklären. Immer wieder wird behauptet, Prostitution sei ein „soziales Therapeutikum“, das potenzielle Sexualstraftäter vom großen Bösen abhalte. Könne er dem zustimmen, fragt Kabelka. Nein, absolut nicht: „Gerade Prostituierte werden von solchen Männern auch misshandelt oder gar ermordet. Diese Freier würde ich gerne professionellen Therapeuten überlassen. Von den geschundenen und verzweifelten Frauen aus dieser Szene wird kaum gesprochen.“
Die „Leiche ohne Kopf“ Diese menschliche Haltung, die auch auf die Würde der Ausgegrenzten achtet, zeichnet Poiger in all seinen Antworten aus. Medialem Interesse hingegen, wie es ihm etwa angesichts des Falls Dimiter Pobornikoff 1992 entgegenschlug (an der S 16 im Gemeindegebiet von Innerbraz wurde eine „Leiche ohne Kopf“ gefunden), begegnet er unaufgeregt. Auch wenn die Details der Tat grausig sind. „Wie hält ein Polizist es aus, ständig dem Tod ins Antlitz schauen zu müssen?“ fragt Franz Kabelka. Braucht einer da nicht psychologische Hilfe, um die verstörenden Erlebnisse zu verarbeiten. Nein, er habe solche Hilfe nie gebraucht, sagt Poiger trocken: „Das Opfer ist tot und der Tod gehört zu unserem Dasein, Punktum. Bei einer Tatortbesichtigung sind alle voll und ganz auf die Täterermittlung fokussiert.“ Gerade deshalb sei ihm der Mordfall Krampe in so deutlicher Erinnerung. Im Verlauf des Prozesses hatte die Verteidigung damals Vorwürfe gegen den Chefermittler erhoben. Der Anwalt des Angeklagten hatte sich sogar beim Innenministerium und Landesgendarmeriekommando um die Entlassung Poigers bemüht. „Ein starkes Ding!“ ruft Kabelka: „Da wurde seitens des Verteidigers versucht, aus dem ermittelnden Polizisten einen Täter zu machen!“ Gelungen ist das nicht. Der freigesprochene Täter nämlich prahlte angetrunken damit, Polizei und Gericht über den Tisch gezogen zu haben. Das Verfahren wurde wieder aufgenommen, der Mann verurteilt. Wäre das ein Krimiplot? Warum schreibst du überhaupt Krimis? Für einmal ist es Hans Poiger, der in diesem Gespräch die Fragen stellt. Weil das Krimischreiben Disziplin und Konsequenz fordere, sagt Kabelka. „Fäden, die gesponnen, Spuren, die – oft auch irreführend – gelegt werden, wollen im Auge behalten und aufgelöst werden. Die Einlösung des unausgesprochenen Versprechens gegenüber dem Leser, der Leserin! Mich hat diese strenge strukturelle Vorgabe immer fasziniert. Es ist, als würdest du dich dazu zwingen, selbst gestrickten Gesetzen Genüge zu tun, die sich, wie in meinem Fall, gleichzeitig an realen gesellschaftlichen Verhältnissen orientieren.“ Alles Qualitäten, die man diesem wachen Gespräch unter Freunden auch attestieren kann. „Das Böse war meine Kundschaft“ von Franz Kabelka und Hans Poiger ist im Verlag Bucher erschienen. Ingrid Bertel, KULTUR
Kritiken zu KALTVIERTEL
Der Roman sieht aus wie ein klassisches Rachedrama. Zwei Jugendliche wurden von vier anderen Jugendlichen geschändet. Und nachdem die Jahre ins Land gezogen sind, kommt einer von beiden zurück und stellt einen Verbrecher nach dem anderen. Wenn Gerechtigkeit nicht zu haben ist, darf sich das Opfer von einst zum Täter aufschwingen, ein Mord bedeutet in einem Rachedrama nichts Ehrenrühriges. Es hat den Anschein, als ob Franz Kabelka, ein in Vorarlberg lebender Oberösterreicher mit Krimierfahrung, strikt nach Plan vorginge. Tatsächlich aber möchte er offenbar doch lieber die gesellschaftlichen Strukturen in der österreichischen Provinz ausloten. Wir befinden uns im Waldviertel, auf das wegen der Frostigkeit seiner Bewohner der Begriff „Kaltviertel“angewendet wird. Aus den schrecklichen Burschen von einst sind honorige Bürger geworden, Stützen der Gesellschaft, würde Henrik Ibsen sagen, der wenig Zutrauen in die Friedfertigkeit jener besaß, die an der Macht teilhaben durften. Gier und Neid sind das Öl, das die Intrigen am Laufen hält. Dabei sind die Konflikte, die im Dorf ausgetragen werden, auf österreichisches Maß zurückgeschraubt. Einer wechselt von der ÖVP zur FPÖ – des Eigennutzes wegen. So werden aus besten Freunden Widersacher, treu im Hass aufeinander vereint. Im Gemeinderat gehen die Wogen hoch, wenn verhandelt wird, ob Windräder ins Dorf geholt werden. Es geht nicht um die Sache, sondern ein Duell zwischen dem Bürgermeister und seinem Gegner findet statt: der Ego-Giganten. [...] Bei so viel miesem Karma ist man auf Gegenspieler angewiesen, die die Welt als einen doch nicht vollkommen finsteren Ort ausweisen. Zwei davon kommen von außen. Beide haben das Dorf verlassen, und jetzt bringen sie etwas Gedankentiefe und Seelenfrieden zurück. Doch halt, das ist nur ein Kabelka’scher Trick, dem Leser zu zeigen, dass edle Charaktere sich von der Infamie rundum nicht beeindrucken lassen. Derjenige, der sich Gunnar nennt, als Kind vergewaltigt, wird die Schande nie mehr los. Er hat es zu Ansehen und Vermögen gebracht, indem er aus dem Leid von einst Kunstwerke schafft. Früher musste er den Errungenschaften der Zivilisation abschwören, da sein Vater so tat, als wären alle Familienmitglieder echte Germanen. Sie lebten in einem Holzbau, waren das Gespött der Gegend. Deshalb waren die Buben prädestiniert als Opfer für dumpfe Burschenfantasien. Gunnar, der Gute, ein Mann mit Charakter und Aura. Natürlich ist es nicht in Ordnung, dass er sich jetzt die Widerlinge vorknöpft und sie zur Rechenschaft zieht. Aber es gehört zur Strategie von Rachedramen, dass für Gerechtigkeit mit illegitimen Mitteln gesorgt wird. Dann ist dem Gefühl des Ausgleichs Genüge getan. Und um Gefühle geht es ja in diesem Buch, das eine Antwort auf die Ungerechtigkeit gibt. Alle haben Gründe, den Dorfbeherrschern eines auszuwischen. Zu trauen ist niemandem, so viel Misstrauen bleibt bei Franz Kabelka schon. Derart viel an Hass und Wut hat sich aufgestaut, dass auch die braven Bürger tickende Zeitbomben sind. Eine Figur jedoch steht jenseits aller missliebigen Zuschreibungen, ein Jugendlicher mit Downsyndrom. Er kennt keine Falschheit, seine Freude ist ehrlich. Die anderen taktieren, paktieren, spielen nie mit offenen Karten. Aber so ist das unter Menschen nun einmal, da kann man Kabelka keinen Vorwurf machen. Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
Im Waldviertel, dem neuen Romanschauplatz, ist nicht plötzlich nur noch ein Frösteln angesagt und auch die Herzenswärme der Bewohner hat sich nicht gänzlich verflüchtigt. Das Wort KALTVIERTEL macht sich aber gut und es passt auch zur feinen Überhöhung, die sich Kabelka angeeignet hat. In einer Zeit, in der der sogenannte Landkrimi in der Literatur wie im Film Konjunktur hat, in der an jedem Eck eines Dorfes eine Leiche auftaucht, während sich die skurrilsten Typen zwischen Wald und Wiese angesiedelt haben, bleibt der Pädagoge ziemlich nah an der Realität. Seine Figuren dürfen sich zwar etwas gewählter artikulieren als man es bei Dorfstudien wahrnehmen würde, sie stehen dafür vor Konflikten und Problemen, die allseits nachvollziehbar sind. Es treten zwar ein paar Tote bzw. Schandtaten aus der Vergangenheit zu Tage, und dass sich eine Bürgerinitiative gegen die Errichtung eines Windparks gründet, ist angesichts der momentanen Suche nach alternativen Energiequellen zwar nichts Überraschendes, als Thema ist das aber auch nicht ausgelaugt. Gut, einer gestandenen Journalistin eine ungeplante Schwangerschaft anzudichten, mit der sie sich nach einem One-Night-Stand auseinanderzusetzen hat, ist nicht unbedingt charmant. Kluge Frauen bringen sich nicht in eine solche Situation. Vom Thema Behinderung sind sie aber intensiver tangiert und da wird Kabelka dann auch nicht moralisierend, er packt das Unangenehme – zu dem auch der Missbrauch oder die Ausgrenzung gehören – aber als engagierter, niemals zynischer, dafür aber genauer Beobachter an. Ohne das Böse wäre es kein Kriminalroman und ohne Leichen genauso nicht. Eine Höhle als Schauplatz zu wählen und trotzdem eine klischeefreie Geschichte zu entwerfen, dieses Geschick ist dem Autor eigen, der die Leser im Übrigen weder belehrt noch irritiert, sondern erstens schlüssig erzählend unterhält und zweitens Möglichkeiten zur Reflexion schafft. Schließlich löst nicht jede Tat Empörung aus, auch wenn wir das nicht zugeben dürfen. Christa Dietrich, Vorarlberger Nachrichten
Seit man zum Roman allenthalben Krimi sagt, lautet das Urteil der nicht Krimi-affinen Leserschaft: Der schönste Krimi ist jener, der keiner ist. Franz Kabelka muss natürlich Kriminalroman auf den Umschlag schreiben, aber genau genommen kommt der Roman auch ohne diese Bezeichnung aus, denn die Leichen kommen spät und widerwillig, gerade noch, dass sie im Drama untergebracht werden können. Denn Kaltviertel ist ein Drama an Entlegenheit und wundersamer Naivität. Der Titel geht auf eine Bemerkung des Waldviertel-Schriftstellers Thomas Sautner zurück, der das Waldviertel in einer Hommage eiskalt als Kaltviertel bezeichnet. [...] Jeder hier ist mit jedem verwandt, „bei uns herrscht gelebte Inzucht“. Dieser Satz wird erst so richtig bedeutsam, als der Bürgermeister tot aufgefunden wird, stilecht ist er am Höhepunkt des Naturkultes in der Gudenushöhle abgelegt worden. Jetzt kommen die üblichen Krimi-Rituale in Gang, die aber nur zeigen, wie widerborstig eine Bevölkerung sein kann, die nicht verwaltet werden will, und schon gar nicht von einer Zentrale aus. [...] Die Lösung darf auch bei einem Nicht-Krimi hier nicht verraten werden, nur so viel: Es gibt eine offizielle Lösung, die in die Archive wandert. Und dann erleichtern sich die Beteiligten untereinander mit Geständnissen, die jeder stillschweigend verschwinden lässt. Die echte Wahrheit vom Kaltviertel kann nämlich nicht in offiziellen Einrichtungen verwaltet werden, die trägt jeder kalt und steif in seinem eigenen Herzen herum. Franz Kabelka erzählt von einem Lebensmodell, das in der Peripherie der Gesellschaft dem Überleben dient. Probleme, die von außen in das Soziotop getragen werden, und sei es nur die Windkraft, bringen alles zum Erzittern. Dabei sind die Faustregeln fürs Überleben sehr klar: „Und warum trinkt man schon zu viel? - Weil man nicht so gut drauf ist. Vermutlich.“ Helmuth Schönauer, GEGENWARTSLITERATUR 2652
Die Journalistin Frieda Prohaska ist nach gefährlichen Recherchen über Schwermetalle in Ayurveda-Produkten aus Indien zurückgekehrt. In ihrem Geburtsort Penzing will sie zu sich selbst finden, denn die Zukunft, die vor ihr liegt, ist ziemlich verworren. Wenn schon Waldviertel, dann könne sie doch gleich für eine Reportage über Windanlagen recherchieren, bietet ihr der Magazinchef an. Denn Penzing liegt gleichsam im Auge eines Hurricanes. Weil durch die Wälder des Waldviertels beständig der böhmische Wind pfeift, sind Windanlagen rentabel. Ein heimischer Betreiber setzt sich mit seinem Cousin, dem Bürgermeister Ernst Kastner, ins Einvernehmen. Der hat allerdings in seinem früheren Freund, dem Unternehmer Gottfried Gerstl, einen erbitterten Gegner. Gerstl geht gar so weit, in Erwinland aus der ÖVP auszutreten und eine freiheitliche Initiative gegen Windanlagen zu starten. Traurig lächelt der Sozialdemokrat Walter Fuchs, Erbauer des ersten Windrads in Penzdorf: „… als Einzelner kannst‘ halt nur klein anfangen, nicht wahr – und musst auch klein aufhören.“ Wie wahr. Und wie unprätenziös gesagt. Fein klingen Erfahrung, Beobachtung und Nachdenklichkeit zusammen, und eine philosophische Haltung setzt Kabelka ungezwungen in den lokalen Kontext: „Das Schlechte rührt daher, sagt Sokrates, dass der Mensch sich über das Gute irrt.“ Ingrid Bertel, KULTUR
Kritiken zu GESUNDES GIFT
Analog zum westlichen Bioboom mit Lokalkolorit reüssieren immer öfter esoterische Weisheiten sowie Natürlichkeit und Idylle versprechende Gegenentwürfe – Alternativen in puncto Kosmetik, Ernährung und Medizin inklusive. In Form eines Romans verpackt Franz Kabelka seine teils beißend-zynische, teils amüsant ins Lächerliche ziehende, teils ernstzunehmende Kritik an der westlichen Gesellschaft wie auch an der sich durch nur wenig unterscheidende Industrie, die im globalen Bauchladen ein „alternatives Leben“ vorgaukelt. Der Plot scheint einfach. Ein Aussteiger und eine Aussteigerin begeben sich ans Ende der Welt, in die Eingeweide der Erde, um über Wellnessboom, schmutzige Geschäfte und Sinnkrisen zu parlieren. Man begegnet giftigen Ayurvedakuren, skrupellosen Konzernen, geschäftstüchtigen Gurus und dem Terminus spottenden Green Buildings. Personen und Geschehnisse sind reine Fiktion. Überschneidungen mit der Realität sind rein zufällig. Wer’s glaubt, wird selig. Gregor Auenhammer, Der Standard
Welchen Preis hat unser Bedürfnis nach Heilung? Kabelka verpackt die Diskussion in einen spannenden Krimi. [...] Die Beschreibungen von Landschaft und Personen wirkt stets authentisch sowohl in Bezug auf Indien als auch die anderen Schauplätze Österreich und Nordamerika, zwischen denen der Erzählstrang wechselt. Die Hintergründe der Durchführung von Ayurveda sowie die Produktion der Heilprodukte sind äußerst gut recherchiert und gespickt mit Fachinformationen. Nachdem sich die Geschichte zu Beginn sehr langsam entwickelt, nimmt sie im Verlauf des Buches schnell an Fahrt auf, und gerade die Wechsel der Perspektiven der Hauptcharaktere bringen besondere Spannung für den Leser. Jakob Leissing, Vorarlberger Nachrichten
Franz Kabelka beweist, dass er nicht nur spannende Kriminalgeschichten erzählen, sondern auch brisante gesellschaftspolitische Analysen mitliefern kann. Indien ist ein Land, das wenig auslässt auf der breiten Skala zwischen Schrecken und Faszination. Kabelka zeigt die problematischen Seiten: das nach wie vor wirksame Kastendenken, negative Auswirkungen des Karma-Glaubens, die Gleichgültigkeit gegenüber sozialem Elend, katastrophale Arbeitsverhältnisse, Gewalt gegen Frauen und Korruption im Polizei- und Beamtenapparat. Die indische Gesellschaft bleibt am Ende von "Gesundes Gift", wie sie eben ist, aber wenigstens Frieda und ihr Begleiter finden zu einem Happy End. Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten
Franz Kabelka zeigt in diesem Roman die Diskrepanz zwischen lokaler Empörung und internationaler Souveränität des Verbrechens. So lange Menschen unbedarft an fremde Heilkünste glauben, verdecken sie dabei auch die Aufklärung diverser Missstände. Denn an etwas Exotisches zu glauben bedeutet immer auch, das Dämonische darin mit zu glauben. Die Wellness des einen ist eben die Hölle des anderen, lautet die Erkenntnis dieses Thrillers. Helmuth Schönauer, Gegenwartsliteratur 2266
In seinem Indien-Krimi "Gesundes Gift" findet Franz Kabelka tödliche Spuren von Schwermetallen im ayurvedischen Massageöl. (...) Wir reisen mit der Reporterin Frieda Prohaska, die uns Kabelka mit einer Prise Selbstironie vorstellt, denn als erstes besucht sie mit ihrem Lebensabschnittpartner Leo die Lesung eines Vorarlberger Autors, "der aus einem höchst nervigen Kriminalroman las. Nicht einmal ein verdammter Kommissar kam darin vor." (...) Seine Geschichte ist mehr als reine Unterhaltung und trotzdem spannend wie ... nun ja: der Autor legt einen Vergleich nahe, dem man beipflichten kann: "Leo kam sich vor wie in Das Duell von Steven Spielberg, in den Sekunden vor dem Inferno." Ingrid Bertel, KULTUR, Juni 2014
Nicht an medizinischen Themen Interessierte werden lediglich zu Beginn des Romans auf eine Geduldsprobe gestellt, denn der zunehmend spannender werdenden Handlung können auch sie sich nicht entziehen. Beatrix Petrikowski, www.gedankenspinner.de
Lesenswerter Krimi rund ums Thema Wellness und
Abzocke. Gutes Thema spannend aufbereitet. Super. www.fachbuchkritik.de
Kritiken zu DIE MUSCHEL. Geschichten von Reisen und Zeitreisen
Reisen und Zeitreisen sind quasi die Komplementärmenge zum Alltag und somit ein lohnender Stoff, das Leben von der unsichtbaren Seite des Mondes her zu beleuchten. Franz Kabelka greift in seinen Reiseerzählungen den Protagonisten unter die Arme der Sehnsucht, indem er nicht nur den Ablauf als Tourismus-Chronist im Auge behält, sondern vor allem die Träume, die angelesenen Paradiese und die verschlungene Reiseliteratur mit ins Erzählboot nimmt. Franz Kabelkas ungewöhnliche Reiseliteratur stellt das Reisen oft in Frage, wenn er davon erzählt. Gute Reisen können durch schlechtes Erzählen vernichtet werden, bei Franz Kabelka ist es eher umgekehrt, bei ihm machen die Helden aus einem Desaster oft noch eine sagenhafte Geschichte. Helmuth Schönauer, GEGENWARTSLITERATUR 2176
In
bislang vier Krimis gelangen Franz Kabelka lakonisch-präzise Momentaufnahmen
der Vorarlberger Realität. Doch sein Tone Hagen verlor zunehmend die Lust am
Ermitteln. Folgerichtig legt Kabelka nun einen Band mit fünf Erzählungen „von
Reisen und Zeitreisen“ vor; sie spielen großteils auf Inseln in der Ägäis und
Karibik und verführen zum Träumen ebenso wie zum Nachdenken.
Franz Kabelka ist ein
Reisender, der sich am liebsten auf Nebenwege, Alltäglichkeiten, kleine Exkurse
einlässt. Er sucht nicht das Pittoreske, sondern die bröseligen Ränder. Das
verankert seine Figuren in einem mit trockenem Humor ertragenen Alltag und
verleiht seinen Erzählungen den Kick der Entdeckerfreude. Goethe, Grillparzer,
Ibsen – Kabelka beschwört die Literatur, um sich der Gegenwart zu vergewissern,
aber die Literatur liefert zwar schöne Bilder und berückende Einsichten, nur
hilft sie nicht über das Leiden an einer Gegenwart globalisierter Vermüllung.
Kabelka lässt in seine
Insel-Geschichten eine kräftige Dosis unangenehmer Fragen einfließen. Gibt es
eine politische Haltung, die geeignet ist, das Vertröpfeln des humanitären
Elans aufzuhalten? Gibt es eine menschliche Haltung, die die Augen immer neu
öffnet für das andere und den anderen? In den böhmischen Miniaturen, die Kabelka
seinen Insel-Erzählungen folgen lässt, findet sich dazu ein wunderbarer Satz:
„Sei vorsichtig, was du denkst, sei behutsam in dem, was du sagst – du gehst
durch ungemähte Wiesen.“ Ingrid Bertel, KULTUR, September 2013
Franz Kabelka baut [die Zusammenhänge] in einem komplexen, durch zahlreiche Zeitsprünge geprägten Plot auf, der aufmerksame Leser braucht. Vergangenes, nur scheinbar Vergessenes wird wieder präsent. Eine Handlungslinie führt sogar bis ins Jahr 1938 zurück. Katholische Kirche und Schule schneiden – da folgt Franz Kabelka in „Jemand anders“ dem Mainstream der progressiven Kriminalliteratur – gar nicht gut ab, und am Ende beantwortet der Autor zwar unsere Frage nach dem Tathergang, macht aber auch klar, dass viele Fragen, zum Beispiel die nach der Gerechtigkeit und dem lieben Gott, offenbleiben müssen. Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten
Franz Kabelka erzählt logisch davon, dass alle Systeme, die innig betrieben werden, auch kriminelle Ausfallserscheinungen haben. Und gerade das Österreichische, das den Stoff immer erst ins Unterbewusstsein schaufelt, ehe er daraus als Krimi hervorbrechen darf, ist ein unendliches Reservoir unbewältigter Seelengeschichten. - Eine besondere Form des Psycho-Krimis. Helmuth Schönauer, Tiroler Gegenwartsliteratur
In Franz Kabelkas Krimi wird nicht ermittelt, tauchen keine Polizisten auf. In „Jemand anders“ sorgt die fehlende Erinnerung für den Spannungsbogen. [...] „Jemand anders“ ist nicht nur in der Struktur der Erzählung ein außergewöhnlicher Krimi. Franz Kabelka stellt seinem Roman Franz Kafkas Erzählung „Entlarvung eines Bauernfängers“ voran. Darin steht der ungeheure Satz: „Sie stellten sich vor uns hin, so breit sie konnten; suchten uns abzuhalten von dort, wohin wir strebten; bereiteten uns zum Ersatz eine Wohnung in ihrer eigenen Brust, und bäumte sich endlich das gesammelte Gefühl in uns auf, nahmen sie es als Umarmung, in die sie sich warfen, das Gesicht voran.“ Der namenlose Schrecken des Erwürgtwerdens in der Umarmung eines Bauernfängers durchweht dieses Buch. „Jemand anders“ erzählt von Menschen, die sich zu spät wehren, die von Grund auf wehrlos sind. Und dafür ist partielle Amnesie noch ein mildes Vademecum. Ingrid Bertel, KULTUR
Natürlich gibt es diese konstruierten Zufälle [...], durch die der Suchende etwas Entscheidendes findet, aber das kann man Franz Kabelka nicht zur Last legen - zu kühn hat er entworfen, zu spannend hat er erzählt. Bernd Schuchter, Vorarlberger Nachrichten
Eingebettet in zeitgeschichtliche Diskurse über das Verhältnis der römisch-katholischen Kirche zu den Nationalsozialisten, über den typisch österreichischen Umgang mit dem „braunen“ Erbe und eine neue, durchaus kirchenkritische Sicht auf die Missbrauchsfälle der jüngeren Vergangenheit, schafft es Franz Kabelka einmal mehr, einen modernen Krimi für Leute zu schreiben, die mit Krimis eigentlich wenig anfangen können. Ein Kunststück. Ein Lesegenuss. Eine Empfehlung! Bernhard Madlehner, http://www.madication.eu
Kabelkas Lebensbetrachtungen und die enorme Charaktertiefe seiner Figuren versprechen ein ebenso ungewöhnliches wie nachhaltiges Leseerlebnis! Ungewöhnlich auch und besonders das Ende, denn dieses Buch hat ein Anliegen ...! Thomas Lawall, http://home.arcor.de/tomary/Literatur/Jemand_anders/jemand_anders.html
Ein Krimi, der durch seine etwas andere Erzählweise, eine komplexe und sozialkritische Story und die klar herausgearbeiteten Charaktere überzeugt. http://bellexrsleseinsel.blogspot
Kabelka hat einen interessanten Kriminalroman ohne Kommissar, Ermittler oder Polizei geschrieben. Der Leser wird gefordert. Nicht nur bei der Suche nach dem Mörder und seinen Motiven, sondern auch in der Auseinandersetzung mit den einzelnen Ich-Erzählern und den Zeitsprüngen in dem Roman. Stück für Stück setzt sich die Geschichte wie ein Puzzle zusammen und keine Zeile darf überlesen werden, da der Leser sonst, wie der Protagonist Edgar, mit Gedächtnislücken zu kämpfen hat. Das Buch ist auf einem hohen Niveau geschrieben und macht sprachlich sehr viel Freude beim Lesen. Gesellschaftskritik gibt es zuhauf und auch die katholische Kirche wird in ihrer autoritären Scheinheiligkeit entlarvt. B. Schnuch auf amazon.de
Der Österreicher Franz Kabelka hat mit "Jemand anders" einen eigensinnigen Kriminalroman geschrieben. Weit und breit ist kein alkoholisierter, drogenabhängiger, korrupter Kommissar in Sicht, auch von Ermittlungen findet sich keine heiße Spur. Durch ständige Perspektiv- und Zeitenwechsel, dazu die Handymitschnitte in den Dateien 0005.amr fortlaufend, erschließt sich die Handlung vielleicht etwas mühselig. Doch welches Aha-Erlebnis: Ist man am Ende angekommen, blättert noch einmal zurück, liest manche Passagen erneut, so fällt es wie Schuppen von den Augen. Jeder Satz des Autors stimmt perfekt, all seine zart ausgesponnenen Fäden müssen nur wahrgenommen werden, um sich zu einem wild kolorierten Bild zu fügen, das im Ambiente von "New Life", des exklusiven Clubs der Eitelkeit, der "Vanity Fair des einundzwanzigsten Jahrhunderts", einen passenden Platz fände. Es lohnt sich, dieses Buch noch einmal zu lesen. Das Dunkel lichtet sich, alles wird kristallklar. Viel bewusster genießt man nun die subtile Ironie des Autors, wenn er das Windfähnchen-Verhalten der katholischen Kirche zur Zeit des Nationalsozialismus ans Tageslicht bringt und das Thema des Missbrauchs Schutzbefohlener um eine tragisch-groteske Variante bereichert. Franz Kabelkas Stil - voller semantischer Wortspiele und rhetorischer Schätzchen ("Ruptur in der Reputation") - ist ein Highlight. Der Pseudo-Krimi dieses Sprachjongleurs ist ein Muss für Leser, die mehr erwarten als blutgetränkte Einheitskost! www.rezensionen.org
Kritiken zu DÜNNE HAUT
Franz Kabelkas schlanker Krimi ist eine ausbalancierte Wanderung zwischen Wahnwelten und Wirklichkeit, er hat nicht nur Dramatik, sondern auch Humor und eine eigene Kauzigkeit, die schon die zwei vorangegangenen Bücher kennzeichnet. Ingeborg Sperl, Der Standard
Franz Kabelka fasst das Genre Krimi als ein Stück Heimatliteratur auf, in der keine falsche Freundlichkeit Platz hat. Natürlich gibt es einen Fall, der gelöst werden soll, aber diesem Autor geht es darum nicht wirklich. Er zeigt sich fasziniert von den psychischen Deformationen, die sich Menschen als ihr Experimentierfeld suchen. In gewöhnlichen Krimis blickt man schaudernd auf das grässliche Treiben der Verbrecher, hier wird derChefinspektor selbst heimgesucht von seinen Dämonen, die ihm einen Aufenthalt in einer süddeutschen Klinik einbringen. Was macht ein Ermittler in einer Klinik? Er funktioniert sie kurzerhand zu seinem neuen Betätigungsfeld um und beginnt zu recherchieren im Milieu von Ärzten und Patienten. Die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn ist nicht zu ziehen. Mit Kabelka hat die österreichische Krimiliteratur einen hintersinnigen Fabulierer gewonnen. Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
Franz Kabelka erzählt von einem wunderbaren Anti-Kommissar, der sich müde und verbraucht durch den Spätabend seiner Karriere schleppt. Das Land ist vielleicht so normal und aufgeräumt, dass sich die Unordnung der Kriminalität von alleine löst. Andererseits sind die Menschen so hyper-vernünftig, dass sie vielleicht alle in eine Psychoklinik gehörten. Und vielleicht ist die ganze Welt eine Klinik, worin die Rollen ständig neu verteilt werden. Dünne Haut ist ein verrückt guter Krimi über das hundsgewöhnliche Leben in der Provinz. Helmuth Schönauer, Buchkultur
Kabelka ist ein Autor der peniblen Recherche. Ingrid Bertel, KULTUR
Der Schreibstil Franz Kabelkas ist faszinierend. Mit einer leichten und lockeren Sprache gelingt es ihm, das Innenleben einer psychosomatischen Klinik mit all den vielen und zum Teil geheimnisvollen Interaktionen zwischen Therapeuten und Patienten und der Patienten untereinander zu beschreiben. www.sandammeer.at – Die virtuelle Literaturzeitschrift
Dünne Haut ist kein klassischer Kriminalroman, vielmehr ist es eine psychologische Studie menschlicher Abgründe, ein Kaleidoskop existentieller Nöte und Sehnsüchte. Franz Kabelka hat mit dem Abschluss einer Trilogie mit Chefinspektor Tone Hagen einen wunderbar einfühlsamen und beeindruckenden Roman geschrieben. Ein Buch, das sich von den vorhergehenden dennoch stark unterscheidet: Der Witz ist einer Nachdenklichkeit gewichen und stimmig und unprätentiös wird von den großen Dingen erzählt, in einer leisen dafür vielleicht umso eindringlicheren Form Neue Vorarlberger Tageszeitung
Der Text liest sich leicht, hat aber doch emotionale Schubkraft und Dynamik. Oberösterreichische Nachrichten
Spannend, kurzweilig und fein geschliffen, macht es nach jedem Kapitel Lust auf mehr und steigert sich bis zum Finale. www.polizeicafe.at – Das Polizeicafé Es sind die fein gezeichneten Charaktere, die fesseln, die behutsamen Einblicke ins Seelenleben einer ganzen Reihe von Menschen, die ihre psychischen Leiden in der Klinik auskurieren, Fallstudien, die der Autor sorgsam und - wie die auführliche Danksagung am Ende des Buchs dokumentiert - nicht ohne fachärztliche Hilfe vorgenommen hat. [...] Dünne Haut lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Grenzbereiche unserer Wirklichkeit, dorthin, von wo es nur ein kleiner Schritt ist in den Wahn. Das Buch appelliert an die Mitmenschlichkeit in jedem von uns, an die humanistische Verpflichtung, sich um seinen Nächsten zu bekümmern, ihn nicht allein zu lassen mit seelischen Bedrängnissen, die so vielfältig sein können, dass kaum jemand wirklich von ihnen verschont bleibt. Dietmar Jacobsen, text-und-web.de
Laut Klappentext ist "Dünne Haut" nicht nur der dritte, sondern auch letzte Kriminalroman mit Tone Hagen. Die Verweigerung des Autors, sich den gängigen Mustern des Genres zu fügen, kann ja auch als Hinweis darauf gelesen werden, dass sich hier einer den Marktmechanismen verweigert und wieder anderen Dingen zuwendet, die sich zwar nicht annähernd so gut verkaufen lassen wie alles, auf dem "Krimi" steht, die weiterzuverfolgen ihm aber wohl wichtiger ist. Die Freunde von Kriminalromanen werden das bedauern und erst recht die Fans von Chefinspektor Tone Hagen. Franz Kabelka bleibt das Verdienst, aus dem Widerstand gegen ein Genre, das in seiner Formelhaftigkeit dem Schreiben so manche Grenze setzt, noch einmal spannendes Potenzial geschlagen zu haben. Joe Rabl, Literatur und Kritik
Dieses gut recherchierte Buch lebt von der Intensität seiner Charaktere und eröffnet jenen LeserInnen, die sich einen herkömmlichen Krimi erwartet haben, neue spannende Leserperspektiven. Michaela Grames, Bibliotheksnachrichten
Äußerst wortgewandt gelingt es [dem Autor], eine Dauerspannung zu erzeugen und zu halten… Kabelkas Tatwaffe ist das Wort, das reine Wort, wer sich in seinen Bann begibt, der wird keine ruhige Minute mehr durchleben, bis er dieses Buch überwältigt hat. Ein wahres Leseerlebnis. Adalbert Melichar, Bücherschau
Kritiken zu LETZTE HERBERGE
Das Buch der Woche: ... Solide zweihundertvierzig Seiten Vorarlberger Befindlichkeit. ORF Vorarlberg, Christian Mähr
Wortgewandt versteht es der Autor die Spannung zu halten und in den vielen Randszenen trockenen Humor einfließen zu lassen... Geheimnisvoll, spannend und ein wenig schräg. Vorarlberger Nachrichten
Franz Kabelka beweist auch diesmal wieder sprachliche Versiertheit, Witz und Intelligenz. KULTUR, Annette Raschner
Die flüssig geschriebene Geschichte kommt ebenso mit Humor, einem Augenzwinkern und auch leiser Kritik an einigen Zuständen und Gegebenheiten daher und präsentiert sich als insgesamt durchaus gelungenes Werk. Neue Vorarlberger Tageszeitung, Brigitte Kompatscher
Ein kriminell guter Heimatroman. Infoscreen
Mit viel Liebe zum Detail, mit anteilnehmender Sympathie und Kenntnis schildert Kabelka das Obdachlosenmilieu. literaturhaus.at, Peter Landerl
... ein lesenswerter österreichischer Krimi. Bibliotheksnachrichten, Michaela Grames
Wie bei einem guten Krimi üblich werden die kriminallogistischen Handgriffe mit der Zeit nebensächlich. Letzte Herberge ist ein Stück Realgeschichte, die von der richtigen Seite her aufgerollt wird, nämlich von unten, von außen und vom Rand her. lesen in tirol, Helmuth Schönauer
Aus wechselnder Perspektive und mit gleich bleibend scharfem Blick lenkt Kabelka die Aufmerksamkeit subtil und zielsicher auf offene persönliche und gesellschaftliche Wunden. Kulturbericht Oberösterreich
Gekonnte Milieuzeichnungen und die raffiniert eingesetzte dialektal eingefärbte Sprache verleihen diesem Roman eine besondere Faszination. Kloster Einsiedeln
Kritiken zu HEIMKEHR
"Heimkehr" verbindet die Vorzüge eines ausgewachsenen Kriminalromans, worin es um einen glaubwürdigen Plot und ausrechende Gelegenheit zum Suspense gibt, mit den Vorzügen des aufklärenden Heimatromans. www.literaturhaus.at, Helmuth Schönauer
Ein ganz und gar unkonventioneller Krimi. Ein Lesevergnügen der Extraklasse, für alle, die ein herkömmlicher Mord nicht mehr erschaudern lässt. Saarbrücker Zeitung
Der gebürtige Linzer Franz Kabelka erzählt bedächtig, detailfreudig und bodenständig eine Geschichte, die gut ohne allzu bemühte Knalleffekte auskommt. Der Standard, Ingeborg Sperl
Stets mit einem lockeren Spruch auf Lager, den er schön überhöht, sauber bricht oder sicher und gewitzt ironisiert, bevor die Sache allzu banal zu werden droht. Franz Kabelkas "Heimkehr" bereitet viel Lesevergnügen. Vorarlberger Nachrichten, Christa Dietrich
Eine der großen Stärken des Kriminalromans ist die plastische und differenzierte Zeichnung des Protagonisten: Der Jazzliebhaber Tone Hagen ist ein einnehmender, eigenwilliger Ermittler, der in kein Heldenschema passt. Seine Ermittlungen mutieren zeitweise zur heftigen Auseinandersetzung mit seiner Heimat, zur scharfen Analyse herrschender Missstände. Neue Vorarlberger Tageszeitung, Brigitte Kompatscher
Franz Kabelkas erster Kriminalroman glänzt durch genaue Schilderung der Ermittlungsarbeit, durch spröden Humor, psychologische Raffinesse und zwischenmenschlichen Erkenntnisgehalt. Kulturberichte OÖ, Andreas Tiefenbacher
Kabelka versteht es, mit realistisch dargesteller Polizeiarbeit und spannenden Schilderungen in der österreichischen Provinz die Leser zu faszinieren. Neues Volksblatt
Wirklich großartig, wie sprachgewandt und treffend der 50jährige einerseits Hagens Ermittlungsarbeit schildert und andererseits die persönlichen Sorgen und Nöte des Polizisten darstellt - und wie geschickt er letztlich diese beiden Ebenen verbindet. "Heimkehr" ist ein als Krimi verpackter Heimatroman. Und zugleich ein Kriminalroman vom allerfeinsten. Ulrich Noller, WDR 5
Franz Kabelkas Kriminalroman steht ganz in bester Tradition des Genres: Detaillierte und kritische Milieubeschreibung verbinden sich mit einer spannenden Handlung und gelungenen Figurendarstellungen. Zusammen mit der ungekünstelten Sprache und dem teilweise staubtrockenen Humor entsteht so ein Kriminalroman, der auf weitere Fälle von Inspektor Hagen hoffen lässt. Tiroler Tageszeitung
Franz Kabelka liefert einen Bodenseekrimi mit Tiefgang. ... Kabelka versteht es, mit seiner manchmal fast schnoddrigen Sprache in den Bann des "Vorarlberger-Exils" zu ziehen und schlägt durch Brisanz und Aktualität seiner Themen, wie Terrorangst und Kommunikationstechnologie als rechte Hand des Verbrechens, eine Brücke zwischen Hier und Jetzt zu schlagen. Claudia Schwedler, Südkurier
"Heimkehr" ist kein neuer Wolf Haas, aber ein sehr guter Kabelka. Bernhard Lichtenberger, OÖN